Wir hatten leider kein (Los)glück gehabt…
Eigentlich fing alles ganz gut an. Im ersten Kampf gegen den starken Ungaren Felician Ori (3.Platz 2015 bei den European-Open in Warschau) musste sich Martin anfangs aus einer brenzligen Armhebelsituation befreien ehe er in den Kampf fand. Im folgenden Kampfverlauf hatte Martin klar die Nase vorn. Nach einer kleinen Wertung für einen Schulterwurf folgte eine blitzschnelle Fußtechnik nach hinten, für die Martin einen Wazari (halben Punkt) bekam. Er setzte sofort nach und konnte den Kampf mit einer Festhalte vorzeitig für sich entscheiden.
Es folgte der 2. und leider auch letzte Kampf von Martin. Gegen den Italiener Fabio Basile, den Martin bei einem der letzten European Cups auch schon besiegen konnte, fing alles sehr gut an und das hat mir Martin danach auch bestätigt. Auch ich hatte ein gutes Gefühl, denn Martin hatte den Kampf kontrolliert und mit einigen Techniken seinen Gegner kurz vor einer Wertung gehabt. In einer gefährlichen Situation, wo Basile nur knapp der Wurftechnik von Martin ausweichen konnte und leicht angeschlagen schien, kam dieser blöde Fußfeger vom bis dahin passiv wirkenden Italiener. Da Martin das Aus vor dem Erreichen des Viertelfinales traf, kam das vorzeitige und unglückliche Aus im Achtelfinale. Der Italiener Basile ging seinen Weg und wurde letztendlich Europameister.
Martin war natürlich bitter traurig, denn er wollte unter die Besten Fünf kommen und das Potential dazu hat er auch. Aber er wird wieder aufstehen und zeigen was in ihm steckt. Mit 21 Jahren hat Martin schon sehr viel erreicht und eigentlich das beste Judo-Alter noch vor sich. Schon die Teilnahme/Nominierung für eine Europameisterschaft bzw. der harte Weg bis dorthin, bis zu den Besten ist eine bemerkenswerte und anerkennenswerte Leistung.