Die Bernauer Judomatadoren haben im Spanischen Andalusien Lehrgeld gezahlt, nicht enttäuscht und sich mehr als achtbar geschlagen.
Beim European-Cup 2012 in Malaga hat Michel Daue für die Bernauer und Spremberger Judoka, mit Platz 9 die beste Platzierung eingefahren. Nach einem Freilos besiegte er darauffolgend den Spanier Justo vorzeitig mit einer Festhalte, der zuvor den Briten Martin aus dem Turnier geworfen hatte. Auch den späteren Turniersieger, den Russen Mgdsyan, hat er lange in arge Schwierigkeiten gebracht, ehe eine Unaufmerksamkeit von Michel vom Russen gnadenlos bestraft wurde. In der Hoffnungsrunde wartete der Spanier Francisco Garrigos, der nicht viel besser als Michel war. Aber er war mit seinen Aktionen immer einen Tick schneller, welche zwar nicht zum Erfolg führten, dennoch von den spanischen Kamprichtern als positiv bewertet wurde und Michel mit Passivstrafen in Rückstand brachte. Diese konnte der junge Barnimer leider nicht mehr aufholen und verlor den Kampf.
Franzi Pinske, die sich vor sechs Wochen die Schulter ausgekugelt hat und auf Grund einer Bronchitis kein Gewicht machen konnte, musste somit doppelt gehandicapt in der Gewichtsklasse -52kg an den Start gehen. Auch bei ihrer Auslosung hatte sie wenig Glück gehabt und geriet in die Hammergruppe, mit der Spanierin Garcia, die letztes Jahr das Turnier gewann. Franzi bot der favorisierten Spanierin einen tollen und beherzten Fight, sie befreite sich aus einer Festhalte, setzte selbst positive Wurfansätze und verlor nur knapp mit einer kleinen Wertung. Da Garcia danach gegen die Ranglistenzweite Wolfslag aus Holland verloren hat, war der Wettkampf für Franzi leider beendet. Die Holländerin wurde am Ende Turniersieger und Garcia Drittplazierte!
Ähnlich unglücklich verlief der Wettkampf für 100kg Hünen Stefan Niesecke. Auch er konnte nicht sein wahres Können auf Spaniens Tatamis zeigen, sondern nur teilweise aufblitzen lassen. Das tat er gegen den Holländer Teun Hinze anfangs ganz gut, ging mit einer Innensichel (O-Uchi-Gari) in Führung und bestimmte lange den Kampf. Ob er mit seinen Gedanken schon beim nächsten Kampf war oder er sich zu sicher fühlte, lässt sich nicht sagen, denn einen Moment als Stefan nicht aufpasste, packte der Holländer einen zuvor nicht angewandten (Tomoe-Nage) aus, der ihm zum Verhängnis wurde und letztendlich Kampfentscheidend war. Der Holländer verlor danach gegen den Italiener Alberto Borin, der später den Titel einfuhr. Dadurch erlitt Stefan das gleiche Schicksal wie tags zuvor Franzi Pinske.
Auch für Trainer Ott war es eine neue Erfahrung, so durfte er seine Schützlinge nur in den kurzen Wettkampfunterbrechungen coachen und nicht wie gewohnt über den ganzen Kampf hinweg.
Für Franzi und Stefan war es trotzdem eine wichtige Erfahrung für die neuen Ziele im nächsten Jahr. Beide wollen 2013 in Belfast bei den „World Police and Fire Games“ an den Start gehen.
Die Nominierung aller Sportler war eine richtige und gute Entscheidung des Vorstandes um den Vorsitzenden Detlef Pascher.
Diese internationale Erfahrung wird alle nicht aus der Bahn werfen, sondern eher motivieren. Haben doch alle Bernauer Judoka gesehen, dass sie sich international nicht verstecken müssen.