Nach dem Gewinn des Landes, den Nordostdeutschen Meistertitel setzte Martin, mit dem Gewinn des Deutschen Meisters sich die Krone auf.
Im über 700 km entfernten Nürburg fand am 28.02.2010, in der imposanten Nürburgring Arena die Deutsche Judomeisterschaft der Altersklasse U17 statt.
Begleitet wurde der Bernauer Judoka vom Trainer Hartmut Ott und Franziska Pinske. Beide waren, wie auch seine Eltern, bei den voran gegangenen Wettkämpfen stets an seiner Seite.
Am zweiten Wettkampftag musste Martin, nach dem Erklingen der Deutschen Nationalhymne, im Feld den besten deutschen Judoka der jeweiligen Bundesländer gleich in seiner Gewichtsklasse bis 55 kg den Anfang machen.
Bis in die Haarspitzen motiviert und natürlich aufgeregt, zeigte Martin gleich im ersten Kampf gegen, Pietsch aus Sachsen, wer der Chef auf der Matte ist. Wie auch in darauffolgenden Kämpfen setzte er seine Gegner von Anfang an vehement unter Druck. Sein Gegner kam nicht zum Zuge und wurde für sein defensives Kampfverhalten zweimal bestraft, zugleich bekam Martin für seine Wurftechniken kleinere Wertungen, die den Kampf nach 4 Minuten beendeten. Auch Johannes Wieser aus Niedersachen fand im zweiten Kampf kein Mittel um den Bernauer zu besiegen. Es folgte mit Izsak aus Baden der erste dicke Brocken, denn im Jahr zuvor wurde er Deutscher Meister in der leichteren Gewichtsklasse davor! Aber auch hier ließ sich Martin im Siegeszug nicht aufhalten und es gelang ihm mit seiner Spezialtechnik, dem Schulterwurf, den Kampf zu gewinnen.
Es folgte in der Nürburgarena eine Unwetterwarnung die für Aufregung in der Eifel sorgte und das Halbfinale, was ein großes Spektakel wurde. Der Kampf gegen den Südwestdeutschen Meister, Robin Coßmann aus dem Rheinland wurde der erwartete schwere Fight. Denn es ging nicht nur, gegen einen Linkskämpfer, was für einen Rechtskämpfer immer sehr unangenehm ist, sondern auch gegen ein frenetisches Rheinländer Publikum.
Aber dieses verstummte gleich zu Beginn des Kampfes als Martin seine erste Wettkampftechnik erfolgreich mit einer kleiner Wertung durchbrachte. Die Strategie des Kampfes wurde vor dem Kampf, mit Trainer und Kämpfer besprochen, wie auch das zuvor erwähnte Publikum.
Martin zog die vom Trainer Ott vorgegebene Taktik konsequent durch und kam auch mit einer gegen ihn vollzogenen Strafe gut klar. Er lag klar in Front und auch die aufgebrachten Eifelgeister konnten keine Wendung des Kampfes mehr herbei führen. Nach dem Sieg war das herbei gesehnte Finale erreicht.
Es kullerten dann einige und nicht nur bei den Eltern, verständliche Freudentränen.
Bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften gleich ins Finale, wer hätte das für möglich gehalten. Sein Trainer wusste, dass er es kann und das Potential hat, wie auch einige andere Judoka vom PSV Bernau.
Nur an einem so besonderen Tag muss eben alles passen.
Und es passte.
Das Finale war auch das Finale der Nordostdeutschen Meisterschaft. Es kam zum erneuten Aufeinandertreffen gegen den Berliner Rouven Lemke, der auf der Sportschule Frankfurt/O. trainiert.
Auch im Finale hat Martin von Anfang an das Zepter übernommen. Er legte wieder mit zwei Techniken seinen Gegner auf die Tatami. Diese Wertungen und noch eine darauffolgende beendeten den Finalkampf nach vier spannenden Minuten.
Freudestrahlend und überglücklich lagen sich Sportler und Trainer in den Armen, ehe nach dem lange Gang aus der Arena auch Franzi, Mama und Papa Setz den Deutschen Meister mit feuchten Augen umarmen durften.
Für den Trainer und dem Verein war es ein historischer Tag gewesen, war es für beide der erste Deutsche Meistertitel und für Trainer Hartmut Ott das schönste Geschenk zum 30-jährigen Trainerjubiläum.
Gewichtsklasse: -55 kg:
1. Martin Setz, PSV Bernau / BB
2. Rouven Lemke, Polizei SV Berlin / BE
3. Robin Coßmann, JC Vulkaneifel / RL
3. Lukas Przemeck, TSV Bemerode / NS
5. Fabian Schmitz, 1. JC Mönchengladbach / NW
5. Narek Nersisjan, Asia Sport Neubrandenburg / MV
7. Tobias Madl, TSV Großhadern / BY
7. Kai Leberger, JC Rüsselsheim / HE