Nach den vielen Reisen als Coach zu den Meisterschaften hieß es, für Franzi Pinske vom PSV Bernau selbst wieder die Tatami zu betreten.
Die Internationalen Holstein Open 2010 hatten für Franzi in mehrfacher Hinsicht einen besonderen Stellenwert. Sie wollte sich für die im März beginnenden Ranglistenturnieren rüsten und ihren Titel vom letzten Jahr verteidigen. Hinzu kommt, dass Franzi in diesem Jahr, in der 1.Bundesliga, für den Verein FT-Neumünster startet, welcher auch der Ausrichter dieses Events war.
Auch in diesem Jahr ist es dem Veranstalter gelungen ein illustres Feld mit internationaler Klasse nach Neumünster zu holen. So kämpften unter anderen Judokas aus den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Belgien, Island, Australien, sowie vielen Startern aus den deutschen Bundesländern um den begehrten Pokal „Holstein Open Sieger 2010“.
Durch die Vielzahl der Kämpfer hieß für Franzi lange warten bis es mit den Kämpfen in der Gewichtsklasse bis 48kg begann. Und das kam dann völlig überraschend und ohne jegliche Ankündigung. Nun hieß es, aus dem kalten, ohne sich warm zu machen, gleich gegen Jachita Dzabaryrova, Schleswig Holstein, Farbe zu bekennen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten gelang es Franzi, sehr zur Freude ihres Trainers Hartmut Ott, mit einer Würge diesen Fight für sich zu entscheiden.
Franzis Unmut des plötzlichen Beginns ihrer Gewichtsklasse war sichtlich anzumerken. Nur hatte sie wenige Möglichkeiten diesen dann auch wirklich auszutragen, denn es folgte gleich der nächste Kampf gegen Cecilie Terkildsen aus Dänemark.
Es dauerte keine 30 Sekunden als Franzi im Kampf ein knacken im Ellenbogen verspürte. Unter Schmerzen gelang es Franzi, mit einer Gegendrehtechnik, eine kleine Wertung vorzulegen und ihre Gegnerin somit gefordert war. Aber alle Bemühungen der Gegnerin nutzten nichts, denn mit einem Hüftwurf gelang es Franzi die heranstürmende Dänin erneut zu werfen. Mit der Wertung zuvor und dem halben Punkt für den Hüftwurf war das Ziel Holstein Open Sieger 2010 erreicht. Die direkte Diagnose des Arztes direkt nach dem Kampf verhieß nichts gutes, was die Röntgenaufnahmen zu Hause auch bestätigten. Das folgende Ranglistenturnier des Deutschen Judobundes wird, wenn kein Wunder geschieht, wohl ohne die Bernauerin Franzi Pinske stattfinden.
Spürbar geknickt konnte Franzi am Ende des Tages mit einem traurigen Lächeln, nach erklingen der Deutschen Nationalhymne, Urkunde, Medaille und den begehrten Pokal ein zweites Mal nach Bernau holen.