Im letzten Jahr reifte der Plan die ursprünglich im Jahr 2009 ins Leben gerufene Landesligamannschaft wiederzubeleben. Teamkapitän Enrico Wittwer machte es sich zur Aufgabe, die Sportler hierfür zu motivieren und ein gutes Team aufzustellen. Die ersten gemeinsame Trainings waren noch sehr verhalten, aber die Beteiligung und Intensität steigerte sich mit jeder weiteren Trainingseinheit, immer mehr Kämpfer fanden den Weg zurück zum Judo und in die Mannschaft.
Als Motto für den ersten Kampftag gab es: „Ankommen, Zusammenhalten und den Teamgedanken in den Vordergrund rücken – einfach Judo genießen“ und das Ziel den Gegnern natürlich auch den ein oder anderen Punkt abzunehmen.
So ging es am 29.06.2024 nach Frankfurt/Oder, Ausrichter war die KG PSV Frankfurt/Oder / RSV Eintracht. Einen kleinen Dämpfer gab es zum Start, die Gewichtsklasse -66 kg konnte nicht besetzt werden und somit stand es zu jeder Begegnung meist bereits 0:1. Insgesamt 5 Mannschaftskämpfe standen auf dem herausfordernden Programm.
Als Erstes wartete das „Team Lausitz“ auf den JSV Bernau. Die Punkte holten der fest ins Team integrierte Berliner Gaststarter vom KK Karow Max Günther (-90kg) und Mannschaftskapitän Enrico Wittwer (+90kg), während Nachwuchskämpfer Tim Gonschorek (-81kg) und Wiedereinsteiger Aris Chopsonidis (-73kg) gute Leistungen zeigten, aber ihre Kämpfe noch nicht für sich entscheiden konnten. Durch die nicht besetzte Klasse (-66kg) ging die Begegnung knapp mit 2:3 (20:30) an das Team Lausitz.
Der letztjährige Vizemeister, die Kampfgemeinschaft SV Motor Babelsberg / JV Königs-Wusterhausen, war der nächste Gegner und es folgte ein seltenes Ergebnis. Beide Mannschaften hatten die -66kg Klasse nicht besetzt und Toni Raderkopp (-81kg) musste sich Paul Krüsmann geschlagen geben. Max Günther (-90kg) konnte gegen Peter Schlacht ausgleichen. Beherzten Einsatz zeigte Xaviér Chouquet (-73kg), er konnte sich aber leider noch nicht durchsetzen. Beim stand 1:2 kam nun das Schwergewicht, Unentschieden oder Niederlage, beides war möglich. Die Begegnung Enrico Wittwer gegen Jörg Frischmann bot genug Spannung, beide waren auch bei den Deutschen Veteranen Meisterschaften erfolgreiche Medaillengewinner. Nach Ende der Kampfzeit hieß es Unentschieden, also folgte das GoldenScore. Eine Festhalte sorgte für den Sieg und den Ersten Punkt für den JSV Bernau. Unentschieden gegen die KG SV Motor Babelsberg / JV Königs Wusterhausen.
Schon kurz danach wartete der Titelverteidiger KG PSV Frankfurt (Oder) / RSV Eintracht 1949 Teltow auf die Bernauer Männer. Hier musste anerkannt werden, dass die Brandenburgische Judolandesliga keine reine Freizeitliga ist, sondern auch bei vielen sehr erfahrenen und kampfstarken Athleten beliebt ist. So konnte trotz großem Kampfgeist und den zwischenzeitlichen Führungen von Aris Chopsonidis (-73kg) und Paul Weber-Markert (+90kg) leider keiner der Kämpfe gewonnen werden. Im Endergebnis dann 0:5 (0:50) aus Bernauer Sicht.
Gegen die lautstarke Truppe vom KSC Asahi Spremberg lief es leider ähnlich – die Begegnung endete ebenfalls mit 0:5 (0:50). Alles für ein besseres Ergebnis, aber diesmal leider ohne Erfolg taten Toni Raderkopp (-81kg), Martin Neumann (-90kg), Xaviér Chouquet (-73kg) und Markus Kruspe (+90kg), der seinen Kampf leicht verletzt abgeben musste.
Ein Duellsieg war an diesem Tag noch möglich, gegen die Mannschaft vom Budoverein Lauchhammer. Kapitän Enrico motivierte das Team noch einmal und schwor es ein. Mit Erfolg die ersten drei Begegnungen konnten gewonnen werden. In der buchstäblich letzten Sekunde machte Xaviér Chouquet (-73kg) den Sack zu. Da schmerzte die Niederlage von Paul Weber-Markert (+90kg) nicht mehr so sehr. Mit 3:2 (30:20) gewann der JSV gegen den Budoverein Lauchhammer.
Die Tabelle ist insgesamt eng beieinander und der JSV Bernau liegt auf Platz 4. Am 16. November geht es in Lauchhammer dann im Ligafinale um die Medaillen. Wenn die Bernauer Mannschaft es schafft, alle ihre Kräfte und Reserven für diesen Tag zu mobilisieren, wird das Motto des ersten Kampftages sicherlich um „Jeder gewonnene Kampf zählt“ erweitert. Ein höherer Tabellenplatz und eine damit einhergehende Überraschung könnten dann möglich sein.
https://www.jsv-bernau.de/jsv/wp-content/uploads/LL-Einzelpaarungen-2024.pdf
https://www.jsv-bernau.de/jsv/wp-content/uploads/Tabelle-1KT2024.pdf
Text: Enrico Wittwer
Bilder: Sebastian Hesse